Didn’t Do It For Love

Deutschland 1997, 16mm, 80 Minuten, Farbe, in Englisch mit deutschen Untertiteln
Uraufführung: Internationales Filmfestival Toronto, September 1997

Kurzinhalt

DIDN’T DO IT FOR LOVE ist ein Porträt der Eva Norvind, 1944 geboren als Eva Johanne Chegodaieva Sakonskaja, Tochter eines russischen Prinzen und einer finnischen Bildhauerin in Trondheim, Norwegen. Der Film zeichnet Stationen ihrer abenteuerlichen Lebensgeschichte nach.

Vom frühen Erfolg als Showgirl in Paris und Quebec, als mexikanische Marilyn Monroe, als Fotografin und Journalistin, als geschäftstüchtige Domina und S/M-Pädagogin in New York. Mexikanische Filmclips, Fotos, amerikanische Fernsehauftritte, gemischt mit Interviews ihrer Freunde, Partner und Familie, geben den Hintergrund ab, vor dem Eva Norvind selbst Zeugnis ablegt von ihren Höhepunkten und Abstürzen. Es ist die Geschichte einer Odyssee durch die Wildnis der Sexualität.

Eva Norvind: Einfach ist es, um die Welt zu reisen, wirklich schwierig ist es, an einem Ort mit mir selbst allein zu sein.

Besetzung

Georg Kajanus, Bruder, Musiker, Bandleader von Sailor // Eva Norvind // Johanne Kajanus, Mutter, Bildhauerin, Mexico City // Barbie White, Verlobte von Georg, Autorin, Schauspielerin // Juan Ferrara, Schauspieler, Mexico City // Juan Jose Gurrola, Theaterregisseur, Schauspieler, Mexico City // Rene Cardona,Jr., Filmregisseur, Mexico City // Nadine Markova, Fotografin, Mexico City // Luz Maria Rojas, Filmproduzentin, Mexico City // Luis Cuevas, Maler, Mexico City // Julia Carissima, Freundin, Mexico City // Alejandro Carissima, Student, Mexico City // Hugo Arguelles, Autor, Mexico City // Jose Flores, Schauspieler, Mexico City // Nicholas Echeverria, Filmregisseur, Mexico City // Nailea Norvind, Tochter, Schauspielerin, Mexico City // Liisa Simola, Journalistin, New York // Franz Harland, Filmproduzent, New York // Jan Baracz, Maler, New York // Veronica Vera, Autorin, New York // Dieter aus Frankfurt, Kunde, New York // Maria Beatty, Künstlerin und Masochistin, New York // Ronald Moglia, Professor an der NYU, New York // Mario Sprouse, Kirchenmitarbeiter, New York // Gerard O’Neal,Partner, Student, New York // Paul Vernstad, alias Chegodaief Sakonsky, Vater, Übersetzer, Trondheim // Esther Maria Wiig, Journalistin, Trondheim // Alice Vernstad, Stiefmutter, Übersetzerin, Trondheim //Ken Droumbolis, Landschaftsarchitekt, Tepoctlan, Mexico

Stab

Kamera (Mexico & New York): Ekkehart Pollack // Kamera (Norwegen): Christopher Landerer // Ton und Kamera-Assistenz: Andreas Pietsch // Schnitt: Eric Marciano // Musik: Georg Kajanus // Produktion: Filmgalerie 451, Irene von Alberti // Buch, Regie: Monika Treut // Produktion und Vertrieb unterstützt von der FilmFörderung Hamburg GmbH

Festivals

Toronto // San Francisco // Berlin // Dublin // London // München // Washington // Oslo // Los Angeles // Melbourne // Rio de Janeiro // Prag // Montreal // Taipeh // Lissabon // Mexico City // Stockholm // Wellington // Brüssel // Thessaloniki und viele andere

Pressestimmen

Zweifellos,sie ist ein wahres Superweib, diese Eva Norvind, eine unglaubliche, bizarre Karriere hat sie gemacht. Eva Norvind ist eine Amazone, bei der sich die Gegensätze aufheben: die Unterschiede zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Spiel und Wirklichkeit, zwischen Machismo und Feminismus erweisen sich nur als Schattierungen. In Treuts Film erscheint sie als ein weiblicher Citizen Kane des sadomasochistischen Velvet Underground, und wir lernen auch ihr Rosebud kennen. Gegen die Perfektion ihrer Mutter habe sie sich aufgelehnt, gegen das Wunderbare habe sie rebelliert, mit einer Poesie der Perversion. Hans Schifferle, Süddeutsche Zeitung

Faszinierende Biografie einer außergewöhnlichen Frau, ein kurioses Stück Filmgeschichte, ein interkontinentaler Lebenslauf und eine Spurensuche in den Grenzgebieten sexualpathologischen Feminismus. Das alles ist Monika Treuts spannende, unterhaltende und bewußt widersprüchliche Verfolgung des Weges der heute 54-jährigen Norwegerin. Blickpunkt Film

Treuts Film geht weit über die saftigen Details von Norvinds skandalösem Leben und ihren Erfahrungen im Sex-Geschäft hinaus, indem er die Wurzeln dieser selbsternannten Macho-Frau erforscht. Marcy Goldberg, Dox

In Monika Treuts Didn’t Do It For Love trägt die sexuelle Provokation fast umstürzlerische Züge. Mit dem Charisma einer Hohepriesterin macht die Norvind den eigenen Körper seit Jahrzehnten zum Instrument der Überschreitung.(…) der Sexus schlägt ins Revolutionäre um. Katja Nicodemus, Tip, Berlin

Treut hat pflichtbewußt die üblichen Verdächtigen für solch einen Dokumentarfilm zusammengesucht – die Familie, Freunde, Kollegen vom Film, auch einen Psychiater -, aber ihre Trumpf-Karte ist Eva selbst, eine gewiefte und extrovertierte Selbstdarstellerin, die den Zuschauer zunehmend für sich gewinnt mit ihren offenen, freizügigen und ohne jedes Schuldbewußtsein geäußerten Ansichten über Sexualität und persönliche Verwirklichung. Derek Elley, Variety

Der Film zeigt Norvinds bemerkenswert viele Gesichter und ist durchweg fesselnd. Man muß es Treut hoch anrechnen, daß sie weniger an der bloßen Überschreitung interessiert ist als vielmehr daran, die Geschichte einer bemerkenswerten Frau zu erzählen,an die man sich als eine große zeitgenössische Revolutionärin erinnern wird. Faszinierend! Emily Barton, Time Out, New York

Ihre begeisternde Lebensgeschichte liest sich wie ein skandalöser Taschenbuch-Roman,den man sich am Flughafen als Reiselektüre kauft. Ohne zu werten, hat Treut das turbulente, unkonventionelle Leben der Eva Norvind aufgezeichnet. Die Energie dieser faszinierenden Frau ist absolut begeisternd. Dennis Dermody, Paper Magazine

Es ist schwierig, einen Dokumentarfilm im Kino zu finden, es sei denn,er ist über Woody Allen oder Mohammed Ali. Noch schwieriger aber ist es, einen neuen deutschen Film zu sehen.Um so mehr Grund, Monika Treuts Didn’t Do It For Love zu beachten, einen neuen deutschen Dokumentarfilm. Die Lebensgeschichte der Norvind liefert genügend transgressives Material, um mehrere Filme zu füllen, aber unter Treuts aufmerksamem Auge bleibt der Film konzentriert auf Norvind als ein Beispiel von multipler Identität am Ende des Jahrtausends. Aaron Kracht, Indiewire, New York

Monika Treut hat ihre Kamera schon immer an der vordersten Front der sexuellen Avantgarde eingesetzt. Aber mit ihrem letzten Dokumentarfilm ist es ihr gelungen, sich so weit auf das sozio-sexuelle Schlachtfeld vorzuwagen wie nie zuvor. Bewaffnet mit mehr Leben, als Shirley McLaine hinter sich hat, ist die Norvind ebenso eloquent wie paradox. David Ehrenstein, New Times, Los Angeles